Filetsteak vom Rind niedrigtemperatur gegart, festliche Beilagen
Mein perfektes Rezept für Rinderfiletsteak bei niedrigtemperatur (rückwärts) gebraten:
Das Filet als der zarteste Teil des Rinds ist sehr beliebt als klassisches Filetsteak. Meistens wird es sehr heiß auf einer Gußeisen- /Platte oder Pfanne angebraten (wir wollen ja die Röstaromen) und anschließend bei niedriger Temperatur im Ofen bei 120Grad ein paar Minuten gar gezogen. Mein Rezept dafür findet ihr HIER.
Um das Rinderfilet "rückwärts" zu braten, nimmt das Fleisch eine Stunde vor dem Braten aus dem Kühlschrank, damit es Zimmertemperatur bekommt. Das Filet abtrocknen und mit ein wenig Öl, Salz, Pfeffer, Kräutern bzw. einem "Rub" (Trockenmarinade) einreiben. Anschließend in Frischhaltefolie rund und fest komplett einrollen - es soll eine gleichmäßige Dicke bekommen. Anschließend noch einmal mit Alufolie zum Fixieren einrollen und an den Enden jeweils zudrehen, es sieht dann wie ein großer Knallbonbon aus. Von einer der zugedrehten Seiten ein Fleischthermometer so platzieren, daß die Meßspitze mittig in der dicksten Stelle des Filets steckt. Dann in den Ofen und auf 80 Grad einstellen. für ca. 400g braucht die Garzeit ca. 1 - 1:30 Stunden - Ziel der Kerntemperatur für das Rinderfilet: 53 Grad. Das bedeutet "medium rare". Danach das Fleisch auspacken, gut abtrocknen und in eine sehr heiße Pfanne mit etwas hoch erhitzbarem Öl (Raps-, Erdnuß-, Kokosöl) geben und von jeder Seite kurz(!) anbraten, damit das Fleisch Farbe und ein wenig Röstaromen bekommt. Aus der Pfanne nehmen und mit der Alufolie bedeckt noch eine Minute ziehen lassen, damit der Fleischsaft sich verteilt.
Wer nach "Sous Vide" Methode zubereiten möchte, findet mein Rezept HIER. In diesem Rezept wurde das Rinderfilet in der Gußeisenpfanne fertig angeröstet, mit Rotwein-/Balsamicoschalotten, Kräuterseitlingen in Speck gebraten und Selleriepüree angerichtet. Was passt sonst zu Rinderfilet als Beilage? Ich persönlich richte mich nach der Jahreszeit. Im Frühling starten wir mit frischen Salaten, dann Spargel, Pfifferlinge, Wokgemüse, Ofengemüse. Im Winter sind wir bei den rustikaleren Beilagen gelandet, Gratins und Püree - wie in diesem Rezept.
Filetsteak vom Rind niedrigtemperatur gegart mit festlichen Beilagen - Zeit: 1,5 Stunden
Zutaten (2 Portionen):
- ca. 400-500g Rinderfilet (mittelstück),
- 2 EL Pflanzenöl (hoher Rauchpunkt - Raps-, Kokos- oder Erdnußöl),
- 300g Kräuterseitlingen (möglichst kleine),
- 1/2 kleine Knolle Sellerie,
- 1 mittelgroße mehlig kochende Kartoffel,
- 25g fein gewürfelter Räucherspeck,
- 50g Butter,
- 1/2 Zwiebel,
- 1 Zehe Knoblauch,
- 3 EL Creme Fraiche,
- 4 Schalotten (möglichst gleich große),
- 1 Bio Zitrone,
- 52l Sherry (fino, trocken),
- 250ml Rotwein trocken,
- 250ml Portwein rot - oder 250ml Glühwein rot,
- 50ml Balsamico dunkel,
- frische Petersilie glatt,
- frischer Rosmarin,
- Gewürze: Salz, Pfeffer, Piment, Muskatnuß.
Zubereitung:
-
Das Fleisch vom Fett und evtl. vorhandenen Sehnen vollständig befreien (parieren) und stehen lassen, bis Zimmertemperatur erreicht ist. Würzen und in Frischhaltefolie so fest einrollen, damit es gleichmäßig rund wird. Anschließend wie oben beschrieben in Alufolie fixieren, damit das Filet beim Garen in Form bleibt. Bei 80 Grad im Ofen so lange garen, bis das eingesteckte Fleischthermometer 53 Grad anzeigt - das dauert ca. 1 Stunde. Beim Erreichen der Kerntemperatur das Filet aus dem Ofen nehmen und gründlich mit Haushaltspapier abtrocknen. In einer sehr heißen Pfanne mit ein wenig hitzebeständigem Öl kurz(!) von jeder Seite anbraten, damit es etwas Farbe und Röstaroma bekommt. Eine Minute unter Alufolie ruhen lassen, bevor ihr es anschneidet. Beim Anschneiden arbeitet ihr am besten mit Küchenpapier und fängt den Fleischsaft ab - sonst läuft er evtl. auf dem Teller herum ...
In der Zwischenzeit, wenn das Steak im Ofen ist, habt ihr genug Zeit, die Beilagen zuzubereiten: - Zuerst die Rotweinschalotten ansetzen - braucht am längsten - evtl. über zwei Stunden.
- Rotwein, Portwein oder Glühwein und den Balsamico mit etwas Salz zusammen mit den geschälten, aber ganz gelassenen Schalotten aufkochen und bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Wenn die Zwiebeln nach ca. 1,5 Stunden Farbe genommen haben (sie sollten Rotviolett aussehen), aus dem Sud nehmen. Jetzt den Sud weiter reduzieren, bis er eine fast Sirupartige Konsistenz bekommt. Zum Schluß den Sud mit der Hälfte der Butter aufmontieren - die Sauce erhält einen schönen Glanz. Beiseite stellen.
- Den Sellerie in Würfel schneiden, zusammen mit der geschälten und gewürfelten Kartoffel in einem Topf in wenig Salzwasser weich kochen. Anschließend das Kochwasser vollständig abgießen und alles etwas trocken dämpfen. Die Hälfte der Butter dazugeben und alles mit einem Stampfer zerdrücken. Jetzt die Masse mit einem Schneidstab glatt pürieren - keine Angst, die Masse wird nicht klebrig. Die Creme Fraiche nach Geschmack und Konsistenz dazugeben. Mit Muskat, Salz, etwas Zitronenabrieb und evtl. etwas Zitronensaft abschmecken. Warm stellen - das Püree dickt noch etwas nach.
- Die Kräuterseitlinge putzen. Wenn ihr gute Qualität gekauft habt, braucht man sie nur einfach in Scheiben schneiden oder bei kleinen Pilzen nur durchzuschneiden.
- Den Speck in feine Würfel schneiden und bei mittlerer Hitze etwas anbraten.
- Die Zwiebel in feine Würfel schneiden und zu dem Speck geben. Nur etwas glasig werden lassen. Jetzt die Pilze dazugeben und alles bei mittlerer Hitze leicht anbraten bis die Pilze etwas Farbe genommen haben - also nicht dauern rühren. Mit dem Sherry ablöschen und einmal aufköcheln lassen. Etwas fein geschnittenen frischen Rosmarin dazugeben, verrühren und mit Salz, Pfeffer, Piment und etwas Zitronensaft abschmecken. Ein paar Zitronenzesten (Abrieb) und eine Handvoll frische, gehackte Petersilie verleihen den Pilzen Frische. Warm stellen.
Anrichten auf vorgewärmten(!) Tellern - siehe Bild - fertig!
Getränketipp: Primitivo, Apulien, Italien
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